Eine der Wildtomatenpflanzen Golden Currant mit reifen und unreifen Früchten.

Gibt es etwas Schöneres als die süßen Früchte der sommerlichen Ernte mit in den Winter zu nehmen, um mit ihnen die lange, kalte Jahreszeit zu überbrücken? Abgesehen davon, eben diese direkt vom Strauch zu naschen mit Sicherheit nicht! Das gilt auch für unsere Wildtomatenernte vom Balkon.

Deshalb hier nun unser Vorschlag und gleichzeitig ein spannendes Experiment: goldene Marmelade aus den süßen Wildtomaten der alten Sorte Golden Currant. Noch nie etwas von Tomatenmarmelade gehört? Ist aber an sich leider nicht unsere eigene Idee und aufgrund des hohen Pektingehalts der Tomate auch sehr naheliegend. Und dazu noch so einfach, dass sich für die Aufzählung der Zutaten kaum eine Liste lohnt:

  • 500 g Wildtomaten
  • 500 g Rohrohrzucker
 


Unsere erste Wildtomatenernte in diesem Jahr.

Wir haben uns extra einige Tage zurückgehalten und konnten dann am Wochenende etwa 80 der süßen Golden-Currant-Tomätchen ernten. Wir haben also nur die halbe Menge der hier angegebenen Rezeptmenge kochen können. Das sollte aber grundsätzlich kein Problem beim Nachkochen sein.


Die kleinen Tomaten werden mit dem Pürierstab zerkleinert.

Nun aber zum eigentlichen Rezept. Nachdem die Golden-Currant-Tomaten gewaschen wurden, kommen sie in einen Topf, der auf mittlerer Stufe erhitzt wird. Direkt können die Tomaten dann mit einem Kartoffelstampfer oder Ähnlichem zerdrückt und anschließend püriert werden. Bei unserer geringen Menge hat das so sehr gespritzt, dass wir den Rohrohrzucker gleich beim Pürieren hinzugegeben haben.

Ach ja: Wir haben uns dazu entschieden die Tomaten nicht zu häuten (was bei der Sorte Golden Currant auch eine riesige Arbeit wäre), sondern sie mit Schale und Kernen zu verarbeiten. Wir könnten zwar behaupten, dass unsere Faulheit der Grund dafür wäre, stimmt aber nicht! Da wir ohne zugesetzte Geliermittel arbeiten, sind wir auf das Pektin der Tomaten angewiesen. Und da dieses bei Tomaten, wie auch bei anderem pektinhaltigen Obst, am meisten in Schale und Kernen vorkommt, wollten wir jeden Teil der Tomaten verwenden.


Die Tomatenmarmelade köchelt vor sich hin.

Deshalb kam auch der Pürierstab zum Einsatz, denn ansonsten wäre die Tomatenmarmelade später wohl eine ziemlich unangenehme Angelegenheit, wenn riesige Schalenstücke den Genuss verhindern oder zumindest einschränken würden.

Dann heißt es nur noch Geduld haben! Nach ca. 15 Minuten Kochzeit und bestimmt zehn Gelierproben war die Wildtomatenmarmelade endlich fertig. Und so gespannt wir auch waren, wir wurden nicht enttäuscht.

Die noch warme Wildtomatenmarmelade auf einer Scheibe Vollkornbrot. 

Die Marmelade sieht nicht nur super aus, sondern schmeckt auch ganz fantastisch. Viel Spaß beim Ausprobieren! Wir werden es in diesem Jahr definitiv nicht dabei belassen und werden auf jeden Fall auch noch Tomatenmarmelade aus großen roten Tomaten kochen.