Wie in unserem Artikel Löwenzahn! – Ein Loblied auf das unterschätzte Blümchen bereits angekündigt, hier nun unser Familienrezept für köstlichen Gelee aus Löwenzahnblüten. Eigentlich aktueller denn je, denn es ist das perfekte Urban Gardening Rezept und trifft somit voll und ganz den Zeitgeist. Außerdem haben wir hier auch noch ein Rezept für selbstgemachten Löwenzahnblütenhonig – vegan und garantiert ohne Bienchen. 😉

Eine Kleinigkeit aber noch vorab: Wir nehmen für unsere Rezepte keinen beliebigen Löwenzahn aus dem Park, sondern sammeln in Gärten von Freunden, wo der Löwenzahn vor Chemie und Hund sicher ist. Solche Fleckchen Erde findet man aber eigentlich auch in jeder Stadt. Und bitte nicht von den 250 benötigten Blüten abschrecken lassen. Erstens sind diese wirklich schnell beisammen und zweitens kann man sonst ja auch alle Zutatenmengen halbieren und kommt dann mit 125 Blüten aus. Oh, beinahe hätte ich noch etwas vergessen: Die Blüten sollten vormittags geerntet werden. Sonst kommen uns die Bienen zuvor!

Hier nun die Zutatenliste:

  • 250 Löwenzahnblüten
  • 1000 g Gelierzucker
  • ein Liter Wasser
  • eine Bio-Zitrone – zugegeben: Im Familienrezept war es einfach nur Zitronensaft, Bio war damals noch kein Thema 😉
  • Topf mit Deckel und Sieb zum Abgießen
  • Schraubverschlussgläser

Wir starten gleich mit einer Glaubensfrage: Darf man Blüten vor dem Gebrauch waschen? Das hängt nicht zuletzt davon ab, wo die Blüten gesammelt wurden. Wir haben die Blüten kurz abgespült, aber nicht sonderlich gründlich.

Die ausgelösten Löwenzahnblüten – fertig zur Weiterverarbeitung.

Nun müssen die Blüten vom Grün befreit werden. Das ist eine ziemliche Schnibbelei, aber das ist auch wirklich der einzige aufwändige Part. Nach einigen Versuchen geht das dann auch ganz leicht von der Hand. Wichtig hierbei ist, dass nicht nur die Blütenblätter, sondern auch alle anderen gelben Bestandteile (die ganzen kleinen Röhrenblüten) benutzt werden. Theoretisch kann man auch die ganzen Löwenzahnblüten für den Gelee verwenden und sich die Schnibbelei sparen, doch den intensiveren Geschmack erhält man durch die gelben Bestandteile.

Ein Blick in den Topf – Löwenzahnblütengelee, das wird lecker …

Im nächsten Schritt wird dann auch schon gekocht. Dafür landen die ausgelösten Löwenzahnblüten, das Wasser und die in Scheiben geschnittene Bio-Zitrone im Kochtopf. Die Mischung wird dann einmal aufgekocht, dann jedoch gleich vom Herd genommen. Nun den Deckel drauf und zugedeckt über Nacht stehen lassen. Am besten in einem kühleren Raum. Bei uns steht der Topf über Nacht aber auch bei etwa 18 Grad und es passiert nichts.

Löwenzahnblütenreste bereit für den Kompost.

Am nächsten Morgen wird der Sud dann durch das Sieb gegossen. Natürlich unbedingt die Flüssigkeit auffangen, denn um diese geht es schließlich! Irgendwo haben wir mal gelesen, dass man kein Metallsieb nehmen darf, aber erstens ist Plastik blöd und zweitens entzieht es sich unserem Verstand, warum in einem Edelstahltopf gekocht werden, aber eben nicht durch ein Edelstahlsieb abgegossen werden darf.

Übrigens bitte nicht wundern. Der Sud riecht besonders am Vorabend noch sehr zitronig. Das gibt sich aber.

Der kochende Löwenzahnblütengelee. Gleich wird’s lecker.

Nun die aufgefangene Flüssigkeit zusammen mit dem Gelierzucker in einem Topf zum Kochen bringen, bis die Flüssigkeit geliert. Wer unsicher ist, macht einfach eine Gelierprobe, indem ein bisschen von dem Gelee auf einen kalten Teller getropft wird. Der Tropfen kühlt recht schnell ab und offenbart dann die derzeitige Konsistenz.

Abgefüllter Löwenzahnblütengelee beim Abkühlen.

Nun wird der Gelee nur noch in die vorbereiteten Gläser (vorher gut heiß ausspülen) gefüllt. Möglichst so voll, dass keine Luft mehr im Glas ist, aber der Inhalt beim Zuschrauben nicht überläuft. Anschließend werden die Gläser dann zum Abkühlen noch schnell auf den Kopf gestellt. Fertig ist der Löwenzahnblütengelee. Viel Spaß beim Nachmachen!