So, es ist wieder soweit. Die Saatsaison beginnt und wir haben schonmal 100 Saattöpfchen vorbereitet. Diese passen exakt auf unseren selbstgebauten Saattisch (ehemals Rasentisch, aber das ist eine andere Geschichte). Und weil die Saattöpfchen so eine tolle Möglichkeit sind sowohl Geld zu sparen als auch etwas Gutes für die Umwelt zu tun, haben wir uns dazu entschieden, Euch direkt mit einer bebilderten Anleitung zur Herstellung der Altpapier-Töpfchen zu versorgen. Wir sind auf Euer Feedback gespannt! Einen ähnlichen Holzstempel, wie den, den wir verwendet haben, findet Ihr übrigens auch für knapp 10 Euro hier bei Amazon.*
Hier noch kurz die Liste der benötigten Utensilien:
- Alte Zeitungen
- Eine Schere
- Etwas zum Wickeln, bspw. eine Deodorant-Dose oder Ähnliches. Wir verwenden auf den Bildern eine Presse von Manufactum. Die braucht man aber wirklich nicht. Eine einfach Deodose tut es auch! [Edit: eine schmale Glasflasche ist noch besser geeignet, danke Lina Luna für den Hinweis]
Altpapier als Baustoff.
Der erste Schritt ist der Zuschnitt. Dazu nimmt man die Doppelseite einer Tageszeitung, halbiert diese an der Mittelfalz – also von oben nach unten. Anschließend halbiert man noch die dadurch entstandenen Einzelseiten mittig von links nach rechts und macht das gleiche erneut mit den entstandenen Streifen. Wir haben also aus einer Doppelseite dann insgesamt zwei Einzelseiten geschnitten und aus den Einzelseiten nochmal jeweils vier Papierstreifen. Macht nach Adam Riese insgesamt acht Pflanztöpfchen aus einer Doppelseite.
Das Rollen der Saattöpfchen.
Im nächsten Schritt legen wir die Rolle auf den Papierstreifen. Und zwar so, dass das untere Ende des Papiers übersteht. Dieses wird später nach innen geknickt und bildet dann den Boden des Töpfchens. Wieviel man überstehen lassen muss hängt vom Durchmesser des genutzten Wickelinstruments ab. Eine Faustregel könnte so lauten:
Der halbe Durchmesser der Rolle zuzüglich eines halben bis eines ganzen Zentimeters. Hört sich alles viel komplizierter an als es ist, und da man ja nichts kaputtmachen kann: einfach ausprobieren!
Der Zeitungsstreifen wird komplett aufgerollt.
Der Zeitungsstreifen wird komplett um die Rolle gewickelt. Wichtig ist, dass der Zeitungsstreifen eng anliegt.
Der überstehende Rand wird nun in die Mitte geknickt.
Wie auf dem Bild oben zu sehen ist, wird nun der überstehende Rand des Zeitungsstreifens rund herum in die Mitte geknickt. Am besten fängt man mit dem Endstück des Altpapierstreifens an und arbeitet sich dann einmal komplett herum.
Nun noch schnell den Boden zusammenpressen …
Als nächstes wird nun schnell der Boden des recycelten Saattöpfchens zusammengepresst. Bei der hier verwendeten Presse von Manufactum gehört ein entsprechendes Holzteil dazu. Allerdings, wie bereits weiter oben erwähnt: Das geht auch wirklich gut ohne und kann auf jeder festen Oberfläche gemacht werden. Anschließend muss das fertige Töpfchen nur noch vorsichtig vom Wickelinstrument gezogen werden und ggf. presst man den Boden von unten in der Mitte noch etwas nach oben. Tadaaaaaaa: Fertig ist das recycelte Altpapier-Saattöpfchen.
Das fertige Saattöpfchen – komplett recycelt und garantiert plastikfrei.
Viel Spaß beim Upcycling und Aussäen!
*Bei den verwendeten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Durch einen Kauf über den Link werden wir am Umsatz beteiligt. Dies hat für Dich keine Auswirkungen auf den Preis.
Huhu. Klasse Video! 🙂 Hattet Ihr meine Anleitung auch gesehen? Ich hab einfach eine Flasche benutzt. Wichtig ist nur, dass die unten eine Einbuchtung hat. Deoflasche reicht nicht, würde ich sagen.
http://linalunagarten.wordpress.com/2013/02/08/aussaattopfe-selbstgemacht/
Guten Morgen 🙂
Oh, deine Anleitung haben wir tatsächlich nicht gesehen! Stimmt, eine schmale Glasflasche ist sicher geeigneter als die Deodose. Den Tipp nehmen wir gleich noch in den Artikel auf.
Liebe sonnige Grüße,
die Attensäterin 🙂
wie ist das eigentlich mit der druckerschwärze, ist die irgendwie bedenklich was die gesundheit angeht?
Hallo Aramatique,
das ist ein guter Einwand und ein Thema mit dem wir uns vor einiger Zeit auch intensiver beschäftigt haben. Ein eindeutiges Ergebnis wird man allerdings scheinbar nicht finden. Für ist entscheidend, dass es eher als unbedenklich gilt, da heute keine Schwermetalle oder ähnliches mehr enthalten sind. Auch das Mulchen mit alten Zeitungen gehört ja zur gängigen Praxis. Das gilt übrigens nicht für Illustrierte, Magazine etc., die mit Klarlack überzogen sind, folienkaschiert sind oder mit glänzenden Sonderfarben mit Metalliceffekt veredelt wurden.
Wie gesagt: Die meisten seriösen Quellen sagen unbedenklich und so halten wir es damit auch.
Wir halten es für unbedenklicher als bspw. die Bio-Gurke, die in Plastikfolie eingeschweißt ist. Wenn Dich das Thema interessiert, dann sei Dir die Blu-ray Plastic Planet empfohlen. Der Gilm insgesamt ist zwar etwas schwere Kost, aber die Szene, in der die Plastikteilchen aus dem Blut snthetisiert werden und hochgerechnet dann bei einem Menschen ein halbes Trinkglas flüssiges Plastik ergeben, ist einfach schockierend. Aber das findet in der Generation Volvic leider nur geringes Interesse.
So, sehr weit abgeschweift, aber ich hoffe, die Frage trotzdem beantwortet 🙂
LG
Der Attensäter
danke! ja, meine frage ist damit absolut beantwortet 🙂 und danke auch für den filmtipp, den schau ich mir gleich an!
Das ist echt ein super Teil 🙂
Ich benutze aus Ermangelung an Zeitungspapier als Auspflanztöpfchen immer Toilettenpapierrollen. Die Rolle wird an einer Seite „alle Viertel-Stunde“ um ca ein Viertel der Länge eingeschnitten und nach innen geklappt und die Ecken ineinander gesteckt. Dann mit Erde füllen und besähen. Klappt auch super und übers Jahr kommen genug der kleinen Rollen zusammen :D.
Also ich bin immer wieder davon beeindruckt, dass Leute auf solche tollen Ideen kommen, um „Müll“ auf wirklich kreative Weise zu nutzen, um damit etwas Tolles zu fabrizieren.
Wenn mehr Leute so handelt würden, dann würde die Welt nicht so viel Abfall produzieren und wir wären alle glücklicher.