In Zukunft werden wir an dieser Stelle diverse Workshops zu den Themen Urban- und Guerilla-Gardening veröffentlichen. Den Start machen wir nun mit der Herstellung von Samenbomben. Und damit wir jeden mit ins Boot holen, hier eine kurze Definition, was Samenbomben überhaupt sind. Im selben Wikipedia-Artikel findet Ihr auch noch weitere interessante Informationen über Historie, Einsatz und Herstellung von Seedbombs.
Samenbombe auch Samenkugel (englisch Seed Bomb oder Seed Ball, jap.nendo dango, 粘土 団子) bezeichnet eine aus Erde geformte handliche Kugel, welche Pflanzensamen enthält. Samenbomben werden in der Guerillagärtnerei-Bewegung als schnelle und effektive Methode der Aussaat verwendet (Quelle: Wikipedia – http://de.wikipedia.org/wiki/Samenbombe).
Nachdem die Grundlagen nun gelegt sind, werden wir aktiv! Wir brauchen nicht besonders viel: Tonerde oder Tonpulver, Blumenerde, Wasser und Samen. Das klingt einfach, ist es auch. Allerdings sollte man sich, wie bei jeder Handlung, auch der eingenen Verantwortung bewusst sein. Das heißt zum einen, dass torffreie Erde verwendet werden sollte. Im Idealfall Bio-Erde. Außerdem verarbeiten wir Saatgut von Pflanzen, die ins lokale Ökosystem passen und deren Anforderungen wir mit der Aussaat via Samenbomben auch erfüllen können.
Schritt 1: Der Samenbombenteig
Soviel zur Theorie, auf geht’s zur Praxis: Wir verwenden normalerweise einen Liter Tonpulver, 600 ml Erde und jede Menge Saatgut. Im ersten Schritt vermengen wir Tonpulver und Erde und fügen das Wasser dann schrittweise hinzu, bis die gewünschte, formbare Konsistenz erreicht ist.
Wassermenge nach Gefühl – Übung macht den Meister
Anschließend streuen wir das Saatgut auf den vorbereiteten Saatbombenteig und arbeiten es in die Masse ein, bis die Samen gleichmäßig verteilt sind.
Die Saat muss gleichmäßig eingearbeitet werden.
Schritt 2: Formen der Kugeln
Tja, das ist vermutlich nicht sonderlich erklärungsbedürftig: Einfach Teig in die Hände nehmen und damit beginnen, diesen nach und nach zu Kugeln zu formen. Als Größe bietet sich alles zwischen „großer Walnuss und kleinem Apfel“ an. Das hängt aber auch maßgeblich davon ab, wo man die Samenbomben verwenden möchte.
Eine geformte, ungetrocknete Samenbombe.
Schritt 3: Das Trocknen der Seedbombs
Die fertigen Samenbomben sollten möglichst schnell getrocknet werden. Im Sommer und an warmen Frühlingstagen sollte dies kein Problem darstellen, aber an nassfeuchten Winterabenden kann das schon mal problematisch werden. Es gibt also zwei Möglichkeiten: Entweder die Gegebenheiten reichen aus, um die Samenbomben in etwa zwölf Stunden zu trocknen, oder aber man nutzt den Backofen bei sehr niedrigen Temperaturen (~50° C). Falls die Seedbombs länger trocknen, kann es leicht passieren, dass sie sofort beginnen zu keimen und dementsprechend dann auch schnellstmöglich verwendet werden müssen.
Die trocknenden Bomben warten ungeduldig auf den Einsatz.
Schritt 4: Aktiv werden und selber machen!
Nun bleibt uns nur noch viel Spaß zu wünschen. Werdet aktiv und lasst uns wissen, wenn Ihr Eure Erfahrungen sammelt. Postet doch einfach Eure eigenen Fotos und Berichte unter https://www.facebook.com/cookdrinklove/
Wie viele mittelgroße Bomben kriegt man da so raus?
Super!Werde die mit meiner Tochter für ihren 6.Geburtstag als Give-aways für die Kids machen.Keine Lust mehr auf ungesunde Süßigkeiten und Plastikkleinscheiß:)
Von wann bis wann kann ich die Kugeln verteilen?
Auch wenn der Kommentar schon älter ist, für aktuelle Leser die Antwort: Das hängt vom Saatgut ab. Im Idealfall werden die Samenbomben entsprechend der Aussaattermine des Saatguts verteilt. Also meist von März bis in den Spätsommer.