Ein Parfum selber machen – was hat das mit Cook, drink, love zu tun? Ganz einfach: Hier geht es um Genuss für alle Sinne! Unser Geruchsinn spielt für den vollendeten Genuss eine besonders große Rolle: Denkt nur an die köstlichen Röstnoten angebratener Champignons, den Grillgeruch von Rumpsteak oder die vielschichtigen Aromen großer Weine – so haben Sommeliers und Parfumeure mit Sicherheit auch einiges gemeinsam! Also: Beschäftigen wir uns heute mal mit unserer Nase! Und zwar mit ihrer Fähigkeit, aus verschiedenen Duftnoten einen komplexen und einzigartigen Duft zu komponieren – das Parfum!

Auf geht’s zum Parfum-Workshop

An einem sonnigen Sonntagvormittag betreten wir ein wunderschönes Gebäude in der Limburger Altstadt. Um 11 Uhr startet der Workshop mit Parfumeur Uwe Manasse. Im Flur und Besprechungsraum fallen uns gleich die sechs Stationen mit Duftproben und Infoblättern ins Auge. Ich sehe Tabak, Honig, Palmarosa, Lilie oder Leder. Und ich denke mir: Wie sollen wir am Ende dieser vier Stunden aus dieser Duftvielfalt ein Elixier kreieren, das uns gefällt und unseren individuellen Geschmack widerspiegelt?

An sechs Stationen warteten die Ingredienzen darauf, von den Teilnehmern des Parfum-Workshops beschnuppert zu werden.

 

Uwe Manasse versprüht schon bei der Begrüßung gute Laune. Er reißt die 15 Workshopteilnehmer mit seinen Ausführungen über die Welt der Düfte direkt mit. Wir erfahren, dass unsere Nase Übung braucht, denn unser Geruchsinn leidet darunter, dass die audiovisuellen Medien unsere anderen Sinne zu sehr beanspruchen. Deshalb der Appell, der sicherlich allen Teilnehmern im Kopf blieb:

„Werdet Parfumeur des Lebens“!

Als Leser dieses Blogs interessiert Ihr Euch für die sinnlichen Erlebnisse des Kochens. Aber nicht nur dabei sollten wir uns auf unsere Nase konzentrieren – in allen Momenten des Lebens lohnt es sich, kurz innezuhalten, um sich zu fragen: „Wie riecht das gerade?“ Frisch gemähter Rasen, der Gebäckduft der nahegelegenen Keksfabrik – diesen offensichtlichen Gerüchen kann sich unsere Nase nicht entziehen. Aber so manche subtilere Duftnoten entgehen uns. Mit etwas Training lassen sich selbst diese flüchtigen Nuancen erfassen und in unserem Gedächtnis speichern. Von Uwe Manasse erfahren wir spannende Erkenntnisse aus der Welt des Riechens und lernen die Funktionen von Düften kennen – Stichwort Duftanker. Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten: Wer mehr wissen möchte, sollte das Seminar besuchen – es lohnt sich!

Parfumeur Uwe Manasse klärt die Workshopteilnehmer über die Parfum-Mythen auf.

Wo trägt man Parfum am besten auf?

Im Parfumseminar erfuhren wir auch, wie man am besten Parfum kauft, wie man es optimal lagert und verwendet. Denn Parfum muss man nicht zwingend auf der Haut tragen – auch die Haare oder Kleidungsstücke, wie Halstücher oder Einstecktücher sind geeignete Duftträger. Vorsicht aber vor Sonnenlicht: In Kombination mit Parfum auf der Haut kann dieses bleibende Hautirritationen verursachen! „An welche Stellen unserer Haut sollten wir den Duft am besten auftragen?“, wollte ich nach dem Workshop von Uwe Manasse wissen. Er zitierte Fräulein Chanel, die sagte „Parfum trägt man da, wo man geküsst werden möchte“ und ergänzte mit Augenzwinkern „… aber bitte nicht auf die Schleimhäute!“

Ran an die Flakons: Das „Eau de plaisir“ entsteht

Auf die kurzweilige Theorie folgte die Praxis mit der Aufgabe: Kreiert Euer „Eau de plaisir“! Jetzt durften wir unsere „Notenblätter“, auf denen die 52 Ingredienzen aufgelistet waren, ausfüllen und jeden Duft bewerten. Also: Duftprobe öffnen, kurz am Deckel schnuppern (nicht an der Flasche, sonst fühlt man sich schnell wie nach ein paar Kneipenrunden mit Hochprozentigen) und in sich gehen: Mag ich den Duft? Möchte ich mich mit ihm schmücken? Wenn ja, bekam der Duft je nach Präferenz eins bis mehrere +, traf der Duft nicht den persönlichen Geschmack, wurden je nach Abneigung mehrere Minusse eingetragen. Eine spannende Art, um sich auch selbst ganz neu kennenzulernen!

Um ein eigenes Parfum zu kreieren, muss jeder Duft einzeln getestet und bewertet werden.

Eine halbe Stunde später war mein individuelles Duftprofil fertig. Los ging es mit dem Befüllen des Flakons: Aus den Favoriten entstand mit der Pipette tröpfchenweise eine ganz eigene, individuelle Mischung. Möchte man es dann doch frischer, sinnlicher, sportlicher oder eleganter? Experte Uwe Manasse half sofort: Noch ein bisschen mehr Neroli, Grapefruit oder Moschus – und man kam seinem persönlichen Geschmack ganz schnell näher! Wie lange die Parfumkreation dauert, ist übrigens ganz unterschiedlich: Für manche reichten nur wenige Ingredienzen und sie waren bereits voll zufrieden, andere merkten plötzlich, dass der Duft doch so gar nicht zu ihnen passte. Dann hieß es: nochmal neu!

Mit einer Pipette werden die Ingredienzen tröpfchenweise in den Parfum-Flakon gegeben.

War das Ergebnis perfekt, wurde der Flakon noch aufgefüllt und fertig war die Eigenkreation! Nicht immer ein Meisterwerk, das es mit Armani und Dior aufnehmen kann, aber ein ganz persönlicher Duft!
Das Ergebnis des Seminars ist jedoch bei weitem nicht nur dieser Flakon mit eigenem „Eau de plaisir“: Die Inspiration wirkt noch lange nach, ebenso der neugefasste Vorsatz, die Nase doch noch intensiver zu nutzen, als wir es eigentlich im Alltag tun. Wenn Ihr mehr über die Parfumworkshops von Uwe Manasse erfahren möchtet, besucht seine Website: www.manasse.de.

Parfumeur Uwe Manasse macht das Parfum gebrauchsfertig.

.

Last-Minute-Geschenk zum Muttertag? Das rät der Parfumeur …

Diesen Sonntag ist Muttertag. Und Parfums stehen bei den Geschenken für die liebste Mama der Welt hoch im Kurs – die Parfumerien können davon ein Lied singen! Doch wie finde ich genau den Duft, der meiner Mama gefällt? Uwe Manasse vergleicht das Verschenken von Parfum mit dem Verschenken eines Haarschnitts: Denn die individuelle Vorliebe beim Duft ist etwas ganz persönliches – und wir sagen ja auch nicht: Ich lasse Dir die Haare schneiden – lass Dich einfach überraschen. Parfumeur Uwe Manasse hat einen Tipp, mit dem Ihr garantiert nichts falsch machen könnt:

Schenkt nicht nur ein Parfum – schenkt ein Erlebnis!

Denn Parfum sollte man immer im Dialog verschenken. Das geht so: Geht in die Parfumerie Eures Vertrauens, lasst Euch verschiedene Parfumproben geben. Die Düfte dürfen gerne in ganz unterschiedliche Richtungen gehen. Und kauft einen Geschenkgutschein – das freut die Parfumerie. Nun bastelt Ihr eine schöne Verpackung mit den „Duft-Anwärtern“ und schreibt ein paar nette Worte dazu. Das Ganze ist dann ein Gutschein für einen Mama-Tochter- oder Mama-Sohn-Tag: Zuerst geht Ihr gemeinsam in die Parfumerie. Vielleicht war ja schon der passende Duft bei den Proben dabei? Sonst könnt Ihr beim Ausprobieren Eure Mama nochmal auf ganz spannende Art neu kennenlernen. Denn die Duftpräferenzen verraten viel über die Persönlichkeit eines Menschen! Danach noch ein schönes gemeinsames Essen im Restaurant – und Eure Mama ist sicher ganz happy! … Und natürlich sind auch die Parfumseminare mit Uwe Manasse ein tolles und unvergessliches Geschenk! Seit kurzem führt der umtriebige Parfumeur in Köln sein eigenes Atelier. Seminare werden aber auch in Hamburg, München, Berlin und Limburg angeboten. Informiert Euch über die Angebote und Geschenkgutscheine auf www.manasse.de.